Herbsttreffen in Beilngries

Erlebniswochenende incl. Mitgliederversammlung der Visionäre

Freitag 12. und Samstag 13. November 2005, ein Wochenende fett rot umrandet in einigen Kalender

Inmitten der romantischen Altstadt von Beilngries, fast völlig von einer Stadtmauer gegen die Unbilden der Welt geschützt, die historischen Gebäude stolz und prächtig renoviert, trafen sich wieder einmal die Mitglieder des Vereins "Zukunft Prophylaxe" zu ihrer Mitgliederversammlung mit Workshop. Mitgliederversammlung klingt nach Langweile, notwendiges Übel in einem Verein, möglichst schnell abzusitzendes Muss - Jahresereignis, oder? Dass es auch anders sein kann, zeigt dieser aktive Verein der Visionäre. Und hier sollten Sie unbedingt weiter lesen, denn es bedarf doch einiger Worte um Ihnen eine Vorstellung von diesem Wochenende zu vermitteln. Wer die Einladung erhalten und gelesen hat, wird wahrscheinlich, wie auch bei den Einladungen der Vorjahre, zuerst einmal verzweifelt das kleine Städtchen im Altmühltal im Autoatlas gesucht haben, dann die Themen gelesen und sich gedacht haben, ach ja "Firmenpräsentationen", dann auch noch "Mitgliederversammlung" gelesen haben, und dann war der "Flyer" in die Rundentsorgung geflogen. Das war aber der entscheidende Fehler! Denn dort steht weiter, dass der Verein für 95.- Euro "Selbstbeteiligung" für ein ganzes Wochenende von Freitag Nachmittag bis Samstag Mittag einschließlich Übernachtung, aller Essen und Getränke, oder wie es neudeutsch (besser "denglisch") so heißt fast "all inclusive", seine Mitglieder und deren Mitarbeiter zu einem Workshop und , nun müsste man eigentlich ganz, ganz klein weiterschreiben , mit Mitgliederversammlung einlädt. Und das bedeutet für die Mitglieder, die dieser Einladung gefolgt sind, dass sie wieder einmal ein Erlebniswochenende hinter sich haben.

Am Freitag stellte zunächst Frau Friedrich das KaVo - Konzept zur Früherkennung von Läsionen mit dem neuen DIAGNOdent PEN und die Behandlungsmöglichkeiten der verschiedenen Läsionsstufen vor. Dabei steht ganz am Anfang die Heilung durch Remineralisation nach Ozondesinfektion mit dem HealOzone, dann weiter die minimalinvasive Eröffnung mit KEY-Laser 3 und/oder Partikelstrahler RONDOFlex plus (Aluminiumoxidpartikel/ Luft) oder SONICflex (schallgetriebene Diamantspitzen) und die Versorgung mit hochgefüllten Compositsealern. Natürlich wurden die recht umfangreichen Möglichkeiten der Geräte auf den verschiedenen Gebieten der Zahnheilkunde vorgestellt und äußerst lebhaft diskutiert.

Am Samstag erklärte Frau Lendeckel (Firma EMS) die minimal-invasive Präparation mit dem EMS AIR Flow PREP (Aluminiumoxidpartikel/Wasser). Bald aber entdeckten die Teilnehmer bei ihr umfangreiches Kenntnisse im Prophylaxebereich und nutzten diese Gelegenheit dieses Wissen anzuzapfen. Nach geraumer Zeit musste unser Vorstand Dr. Friedrich Grelle eingreifen und alle Diskussionen abbrechen, da inzwischen Frau Weinzierl (Ultradent Products) wartete, um die für die Praxis sehr gut durchdachten Produkte für die Fissurenversiegelung (auch erweiterte) vorzustellen. Aber dabei blieb es nicht, denn wiederum ergaben sich aus dem lebhaften Erfahrungstausch viele Anwendungsvorschläge aller Ultradentprodukte, alle aus der Praxis für die Praxis entwickelt, und auch Frau Weinzierl war intensiv gefordert. Insgesamt muss man Frau Friedrich (KaVo), Frau Lendeckel (EMS) und Frau Weinzierl (ULTRADENT-PRODUCTS) höchsten Respekt und Dank zollen, denn diese Beilngries-Workshops sind eine anstrengende Herausforderung für die Vortragenden.

Was ist nun das besondere daran? Das Besondere am Beilngries-Workshop ist:
1. Die Zusammensetzung der Workshopbeteiligten: Mitarbeiterinnen aller Kenntnis- und Ausbildungs-stufen, Zahnärztinnen/Zahnärzte mit und ohne Anwendererfahrung und Industrievertreter, also alle die in der Prophylaxe tätig sind.
2. Weiter sind es die besonderen Spielregeln, die hier gelten:
a. Der direkte Vergleich von Produkten. Jeder Referent der Industrie weiss, dass der nächste Vortrag vom Mitbewerber gehalten wird und kann dort auch zuhören.
b. Jeder im Saal kann sofort Fragen zum Ausgeführten stellen oder seine Erfahrungen dazu einbringen, sowie Vergleiche fordern. Das ist zwar für Vortragende äußerst anstrengend, denn es entstehen oft sehr lebhafte Diskussionen und bohrende Nachfragen, aber daraus folgen oft kreative Anregungen, Tipps fliegen durch den Raum, Änderungswünsche und Verbesserungswünsche von Produkten werden erarbeitet, Anwendungsfehler erklärt oder Erfahrungen von Anwendern werden eingebracht. Die berühmte oft peinliche Situation am Ende von Vorträgen: "Haben Sie noch Fragen, ach ja ich sehe schon, alles klar" gibt es hier nicht. Fragen werden sofort geklärt, wer keine stellt ist selbst Schuld.
c. Jedes Produkte ist "begreifbar", wandert also durch alle Hände, durch Hände für die diese Produkte neu sind, durch Hände die damit gewohnt sind umzugehen. Und schon sind helfende Hände da, die zeigen, mach`s mal so, so geht's besser.
3. Eine weitere Besonderheit ist der intensive Austausch von Kenntnissen, Erfahrungen und Ideen zwischen allen Beteiligten untereinander.
4. Dazu kommt ein heimeliges, familiäres Ambiente, die guten Geister die für das leibliche Wohl sorgen und die Gespräche, welche nicht mit den Vorträgen enden, sondern in abendlicher Runde weiter gepflegt werden.

Ja, und da war am Samstag auch noch die Mitgliederversammlung. Viele der anstehenden Fragen waren vorher bereits gelöst und so war der offizielle Teil schnell abgeschlossen. Nebenbei wurden auch noch sechs neue Mitglieder aufgenommen. Insgesamt ein harmonisches wohltuendes Wochen-ende, eben eine Mitgliederversammlung der besonderen Art. So sollte jeder in Zukunft die Einladung zum Beilngries-Workshop ganz genau durchlesen und zwischen den Zeilen die Möglichkeiten erkennen, nicht nur dem Alltag für ein schönes Wochenende entfliehen zu können, sondern mit einer Menge neuer Erfahrungen und Tipps nach Hause zu kommen.

Der nächste Herbst kommt bestimmt und daran denken: Beilngries-Workshop, ich bin doch nicht blöd!

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